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Kreative Ziel-Arbeit im Coaching

In jedem Coaching Prozess stellt sich die Frage, wie Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Prozess nachhaltig in die Alltagsarbeit integriert werden können. Der Ziel-Arbeit, als Instrument im Coaching eingesetzt, kommt daher besondere Bedeutung zu: Der Klient verankert in dieser Arbeit seine Vorstellungen, welche Schritte er in den nächsten Monaten und Jahren in seiner persönlichen Entwicklung tun wird. In der Ziel-Arbeit verlassen die Klienten die „Bequemlichkeitszone“, gehen ins Risiko und verändern ihr Verhalten.Klienten haben häufig schon vor dem Coaching Erfahrungen mit Zielen gemacht – oft mit unbefriedigenden Ergebnissen. Nicht selten stöhnen Klienten bei der simplen Erwähnung von Zielen deshalb schon auf: „Oh je, das kenne ich schon: Viel Schreiberei und heraus kommt nichts.“ Hier gilt es für den Coach, negative Vorerfahrungen und daraus resultierende blockierende Glaubenssätze mit dem Klienten zu bearbeiten: Wann genau sind diese Sätze entstanden? Stand die Eigenmotivation zur Zielformulierung im Vordergrund oder wurden Ziele vorgegeben? Wie wurden Ziele umgesetzt und später eigenkontrolliert? Wurden konkrete Zielzeiträume festgelegt? Waren die Ziele auf einen Bereich beschränkt oder in Richtung Lebensziele formuliert?
In die Zielformulierung kann schon zu Beginn eines Coaching-Prozesses eingestiegen werden. Bewährt hat sich jedoch eine vorgeschaltete Klärungsphase, um z. B. Muster im Verhalten bewusst zu machen, die Eigen- und Fremdwahrnehmung zu unterscheiden und die unterschiedlichen Rollen, in denen sich der Klient fortwährend bewegt, zu verdeutlichen. Diese Klärungsarbeit unterstützt die Arbeit an Zielen, damit der Klient vor allen in Stresssituationen nicht in alte oder unreflektierte Rollen zurückfällt.

Beispiele für Klärungen aus dem Coaching von Klienten sind: Gespräch mit dem Kompagnon über die Firmenzukunft, Klarheit über die eigene Anerkennung, Vereinbarungen mit der Familie, das innere Team und die „Störenfriede“, Handeln statt grübeln, Blockaden in der Vergangenheit, Abschiedsbriefe ohne tatsächliches Absenden, Aufstellung des Zufriedenheitsbarometers, Angst auf die Reservebank setzen, Innere-Stimmen-Arbeit, Verzeihen und loslassen.
Coachings, in denen auf Klärungen verzichtet und gleich mit der Ziel-Arbeit begonnen wird, stocken später im Besonderen bei der Formulierung von Jahreszielen. Klienten hatten Blockaden nicht aufgelöst, in der langfristigen Ziel-Arbeit traten diese Hemmnisse deutlich hervor – nichts ging mehr.
Unterstützend in der Ziel-Arbeit im Coaching ist die konkrete und direkte Formulierung von Zielen in der Sitzung. Der Klient macht die ersten Formulierungen – möglichst für den Bereich, den er als schwierig bezeichnet. Anhand dieser Formulierung werden gemeinsam mit dem Coach die Wohlgeformtheitskriterien abgeklopft, Worte und Sätze ergänzt. Der Klient erfährt so seine erste Formulierung als Basis, an der er solange arbeitet, bis sie für ihn stimmig ist.
Hinzu kommt der zeitliche Horizont der Ziele, z. B. für die nächste Woche und den nächsten Monat. Der Klient konkretisiert seine Ziele für diesen Zeitraum und lernt zugleich in der ersten Phase, konkret, genau und mit persönlichem Bezug zu formulieren. Aus der Erfahrung ist es sinnvoll, mit Wochen- und Monatszielen zu beginnen.

Zwischen den Sitzungen experimentiert der Klient mit seinen Zielen. Er formuliert und ergänzt, arbeitet mit Zielen über mehrere Wochen und kontrolliert sich selbst, ob er die Ziele für sich auch erreicht hat. Unterstützung vom Coach erhält er z. B. durch E-Mail-Kontakt, bei dem er Formulierungen gegenchecken kann. Auch die telefonische Unterstützung kann im Ziel-Arbeitsprozess sinnvoll sein: Oftmals kommen bei Bildung von Zielen Zweifel auf, die sich z. B. in blockierenden Glaubenssätzen manifestieren. Genau diese Sätze können dann im Coaching bearbeitet werden: Welcher Gewinn leitet sich für den Klienten im Verhalten nach seinen Glaubenssätzen ab? Wie kann der Gewinn mit einem veränderten Verhalten realisiert werden?

Sinnvoll ist es, die Ziel-Arbeit im Coaching bis zur Erarbeitung von Jahreszielen weiterzuführen, um die Nachhaltigkeit zu sichern. In vielen Fällen gehen Klienten weiter und formulieren Ziele für zwei, fünf oder auch zehn Jahre. Die Erfahrung zeigt, dass Klienten sogar mehrere Jahre nach einem Coaching Rückmeldungen gaben (z. B. per E-Mail, Briefe oder Telefon) und von der erfolgreichen Erfüllung von längerfristigen Zielen berichten.

 

Informationen zum Autor "Dr. Andreas Knierim":
Dr. Andreas Knierim
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